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Mittwoch, 26. Februar 2014

Perspektiven und Geschichten um das Leben - Kapitel 1 - Das Kind und die fehlenden Erinnerungen

Ich kann mich noch genau erinnern. An jedes Detail. Richtig, ich kann mich daran erinnern, dass ich keine Erinnerungen mehr an meine frühe Kindheit habe. Im Ernst, ich wüsste nicht, was ich in den ersten sechs Jahren meines Lebens getan habe.

Sicher, es gibt Bilder, Fotoalben auf dem Dachboden der Großeltern und wahrscheinlich auch im Archiv der Mutter. Ich weiß nicht, ob mich das traurig oder nachdenklich stimmen soll. Vielleicht ist es einfach zu akzeptieren. Jetzt ist es doch zu spät, denke ich.

Ich meine, ja, es gibt schon Erinnerungen direkt danach. Also, wo beginne ich?

Ich weiß noch, als die Familie aus Mutter, Vater und mir, dem Kind bestanden hat. Wir wohnten sehr weit von einander getrennt, jedoch in angrenzenden Ländern im mitteleuropäischen Raum. Irgendwann, ich weiß wirklich nicht mehr genau wie es war, meinte meine Mutter, dass es jetzt anders würde, dass wir uns nicht mehr so oft sehen, hier auf diesem Platz stünden und auf ihn warten.

Wir haben am Parkplatz des Firmengebäudes gestanden, in welchem mein Vater seine Arbeit hatte. Es war streng. Es gab einen Portier und eine Richtlinie, dass nur befugte Personen das Bauwerk betreten durften. Ich hatte damals so eine Art Sprungfeder aus einem seltsamen Material und ließ sie so hoch springen, dass sie im Baum hängen blieb, was mich doch sehr traurig stimmte. Mein Vater wollte sie mir wieder holen. Irgendwann fiel sie von selbst wieder herunter, was mich sehr glücklich gemacht hat. Das war Besonders für mich. Schon lustig, wie man sich über so eine Kleinigkeit als Kind freut.

Damals ahnte ich nicht, welche Kreise das Ganze zieht und wie es sich auf mein Leben auswirken sollte. Ich hatte ja keine Ahnung, was noch alles passieren würde. Klar, man kann nicht voraussagen was sein wird. Aber die Zeit, manchmal wünsche ich sie mir zurück. Ich habe oft noch den Geruch des Autos in der Nase, der Duft vom Laub der wenigen Bäume, welche dort auf Firmengelände standen.

Es war so eine wundervolle Zeit in der die größte Sorge darin bestand, dass keine Zeit mehr zum "Herumblödeln" am Abend übrig war oder es "ekliges Essen" gab.


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